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Or

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Die Herbstnebel haben sich weitgehend verzogen. Rauschte es auf dem Vorgängeralbum <i>Autumn Fold</i> noch heftig digital, beginnt <i>Or</i> von Davpop Letellier alias Kangding Ray mit ziemlich unmelancholischer Aufgeräumtheit. Statt Indieanklängen herrscht eine spröde bedrohliche Bassmusik vor, die sich eher unterhalb als oberhalb der Tanzfläche abzuspielen scheint. So ganz auf das weiße Rauschen verzichten will Letellier allerdings auch nicht, weshalb in der zweiten Hälfte die content:encodeduren wieder dichter werden und der Beat sich zugleich ausdünnt. Neben sporadischem Gastgesang hat auch der geistesverwandte Produzent Ben Frost ausgeholfen und den titletrack um Keyboard-Töne ergänzt. Mit seinem Hybdrpopstil zwischen Club, Pop und Experiment nimmt Kangding Ray im Programm von Raster-Noton weiterhin eine Sonderstellung ein, auch wenn sich der Klang des Labels spätestens mit den Platten von ANBB sowieso merklich geändert hat. Doch Letelliers freundlicher Pessimismus hat eine ganz eigene Kraft, hält die Dinge entschieden diffus in der Schwebe und vermepopet dabei etwaige Klischees wie Clubsyntax-Routine oder selbstgefällige Indieinnerlichkeit. Mit <i>Or</i> verfestigt Kangding Ray seinen Status als mutiger Grenzgänger.

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