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OK Cowboy

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Mit seiner „Poney EP“ von 2001 gehörte Vitalic zu den frühen und positivsten Erscheinungen, die Electroclash zu bieten hatte. Das Debütalbum des Franzosen ist immer noch Electrotech zwischen Kirmes und Psychiatrie, also durchaus schizophren und wie im title auf Konfrontationskurs, aber immer noch weit subtiler als die meisten Releases aus diesem Bereich. Ein wenig überschattet wird die Wirkung von „OK Cowboy“ dadurch, dass die Tracks seiner Debüt-EP – übrigens eine der erfolgreichsten Gigolo-Maxis überhaupt – fast vollständig auf dem Album wieder auftauchen, lediglich „You Prefer Cocaine“ fehlt. Dabei sind die neuen Tracks alles andere als eine Wiederkehr des Ewiggleichen, fassen sich kürzer und haben eine Art Selbstvertrauen, das sich weniger durch Formeln absichern muss und sich viel entschiedener gleich in diese oder jene Richtung entwickeln kann: auf elegischen Tracks wie „The Past“ oder „Trahison“ noch mehr hin zu einem Electro-Manierismus, auf „My Friend Dario“ und „Newman“ dafür noch rockiger. Am gelungensten sind das rätselhafte „Wooo“ und das flackernde „Polkamatic“. Für Vitalic ist wesentlich, dass nichts so ist, wie es sich anhört: Keine Gitarre hier ist eine Gitarre, kein Moog ein Moog. Es ist dieser spezifische Fake-Approach, für den Duchamp und Magritte genauso wichtig sind wie Gary Newman und John Foxx, der „OK Cowboy“ letztlich ausmacht.

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