Minus sind mittlerweile das erfolgreichste Berliner Club-Label, gleichzeitig gibt in der Szene massive Ressentiments gegen ihren Sound: Eine seelenlose, technisch optimierte Kraftmeierei vertreten die Minus-Artists, heißt es. Man muss den Label-Machern zu Gute halten, dass sie ihr strenges künstlerisches Programm tatsächlich in spielbare, effektive Tracks umsetzen und nie in eine postminimale Ornamentalik verfallen. Dabei ist es immer wieder überraschend, wie ähnlich alle Minus-Tracks im Sounddesign klingen: Es wirkt, es seien die Tracks sämtlicher Künstler mit demselben Kompressor und denselben Premastering-Tools bearbeitet worden. Auf „Nothing Much“ sind die großen Minus-Hits von Loco Dice, False, Heartthrob oder Mathew Jonson zusammengefasst, auf der zweiten, „Something More“ betitleten CD mixt sich Troy Pierce durch den Minus-Katalog. Wo bei Magdas „She’s A Dancing Machine“ die Betonung auf der Maschine lag, ist Troy Pierce housiger und spielerischer. Wo Magda bohrend klingen konnte, haben Pierces Grooves eine hüpfende Dynamik. Wo Magda ganz und gar Minus verkörperte, bringt Pierce ein persönliches, existenzialistisches Moment in die Musik.
Tipp: Heartthrob „Baby Kate“ (Troy Pierce Remix), Richie Hawtin „The Tunnel“, Run Stop Restore „Geometry“
Nothing Much – A Best Of Minus
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