Schweden liegt am Mittelmeer, da gibt es gar keinen Zweifel. Schon das Debüt von Studio wusste im letzten Jahr mit balearisch und kosmischen Klangausflügen zu begeistern. Bei den ebenfalls von der schwedischen Westküste stammenden Air France ist die musikalische Heimat Ibiza noch weniger zu leugnen. Lässt das Eröffnungsstück ihrer Sechs-Track-EP „No Way Down“ den Hörer musikalisch noch im Unklaren darüber was folgt, bietet schon das folgende „June Evenings“ die perfekte Begleitung für den sommerlichen Sundowner. Nach den ersten Takten ist man überzeugt, gleich die Stimme von Sarah Cracknell zu hören zu bekommen. Doch dies sind nicht St. Etienne, auch wenn Air France ähnliche Vorlieben wie das englische Trio haben. Die Mischung aus britischem Indiepop, frühen House-Platten und Popmusik aus aller Welt, mit der Alfredo einst im Club Amnesia das Balearic-Genre begründete, haben die drei Mitglieder von Air France auch in ihre Produktionen einfließen lassen. Und mit dem Streicher und Handclaps verbindenden Stück „No Excuses“ auch gleich einen künftigen Klassiker des Genres abgeliefert.