Manchmal ist es gar nicht so unclever, seiner Zeit hinterher zu sein. Vor gut drei Jahren auf dem Höhepunkt des Clicks & Cuts-Fiebers wäre diese Produktion wahrscheinlich untergegangen, doch mittlerweile haben klangästhetische Systeme wie diese – zugegebener Maßen brillante – Mischung aus reduziertem Dubtech, Zeitlupen-Echohall und digitaler Störkulisse wieder ihre Nische. Was die Produktionen des Malmöer Neo-Ouija- und Pitchcadet-Produzenten Martin Abrahamsson hier im Besonderen auszeichnet, ist die Negation mathematischer Strenge, die der 24-jährige mit extrem warmen Pulsbässen und deeper Multivisions-Flächigkeit umschifft. Dass dann Vergleiche zu den frühen Swayzak-Produktionen und Theorem nicht wirklich fern liegen, wird keinen überraschen, und dennoch klingt "Nattmusik" nach allem anderen als einer bloßen Referenz!