Joakim Bouaziz sind musikalische Stereotypen von jeher ein Dorn im Auge gewesen. Sein in Paris angesiedeltes Label Tigersuhi lässt sich in keine handelsübliche Schublade drücken, seine musikalischen Produktionen unter Pseudonymen wie Joakim Lone Octet, T.B.S. oder schlicht Joakim auch nicht. Nun hat er all seine Remixe zusammengestellt, und ein Blick auf die Künstlerliste verrät: Auch in Punkto Remixzusagen hat er keine Vorlieben. Ob das norwegische Popkehlchen Annie, der kanadische Electrohouse-Posterboy Tiga, der Müncher Ravelümmel Zombie Nation oder ein lässiger Postpunk-Chanson von Max Berlin – Joakim legt genreübergreifend seinen zwischen Techno, Electro und Disco angesiedelten Sound über bereits vorgefertigtes Material. Den Dancefloor hat er dabei meist im Blick, zuweilen glänzen die Mixe mit hittigem Radioformat, und gelegentlich wohnt ihnen der Charme einer alten Nowave-Platte inne. Manchmal aber legt Joakim etwas überdreht und überambitioniert Hand ans Original und tanzt in die Ed-Banger-Ecke. Eine CD, die auf weiten Strecken so klingt wie eine Tigersushi-Compilation, die sich an den vergangenen dreißig Jahren Dance-Geschichte abarbeitet und den Pop nicht aus den Augen verliert.