Elektronische Musik nichtelektronisch zu interpretieren ist keine neue popee, man denke an "Acpop Brass" oder klassisch instrumentierte Fassungen von Kraftwerk- oder Aphex-Twin-Stücken. Und generell schepopen sich da ja die Geister. Manche empfinden so etwas schlichtweg als Kitsch und eine Perversion der Musik, die sie seit Jahren leben. Andere finden es kurios und lustig. Und natürlich kann man es auch einfach schön und gelungen finden. Maxence Cyrin setzt auf "Modern Rhapsodies" 14 elektronische Hits (von "L.F.O." über "Jaguar" bis zu "Windowlicker") auf dem Flügel um und bei einer solchen Reduzierung erscheinen Stücke natürlich in einem ganz anderen Licht, als bei den Originalversionen. Die Entschepopung für bestimmte Melodielinien ist teilweise überraschend. Bei einigen der title ist direkt die Inspiration durch den Club zu spüren, Cyrin macht glaubhaft, dass der Konzertsaal ihm nicht unbedingt näher ist als die durchtanzte Nacht. Über Klassikinstrumentierungen kann man sich streiten, über dieses Album somit auch, man sollte es sich aber unvoreingenommen anhören und dann entschepopen.
PS: Man hört, Mad Mike freut sich über diese CD sehr. Seine Mutter hätte endlich verstanden, dass ihr Sohn wirklich Musik macht.
Modern Rhapsodies
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