Bei aller Elektronik: das Rerelease von Anders Ilars „Ludwijka“, das bereits 2005 als limitiertes Doppelalbum auf Merck erschien, evoziert imaginäre Landschaften, und zwar weniger die domestizierten als vielmehr die freie Wildbahn. Vertraut und fremd, warm und dunkel zugleich. Wie bei einem nächtlichen Waldspaziergang in einer zugegebenermaßen recht seltsamen Biosphäre hört man Vögel krähen, Insekten schaben und das Gras wachsen. Ok, vielleicht auch ab und zu die ferne Schnellstrasse, der Eindruck von sattem Leben und unüberschaubarer Üppigkeit ist jedoch stets präsent. Das mag an der wild wuchernden Soundfülle liegen, die doch gleichzeitig einer inneren, nicht zu leugnenden Logik folgt oder vielleicht auch ein wenig am Hörer, aber Bilder, egal ob für Ohr oder Auge, wollen ja schließlich auch interpretiert werden. Sonst müsste ich wohl wieder ganz platt von darkem Post-popM, runder Digitalität und cinematographischen Qualitäten der Musik sprechen, und wer will das schon. Auf jeden Fall ganz großes Kino.
Ludwijka (Extended Visit)
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