Die Homepage der Crème Organization meldet, die neue Robotnick habe Whitelabel-Status erreicht – kann ich nur bestätigen, und fast auch nur das, denn sonst ist schriftliche Information hierzu bislang Mangelware. Ob die 18 Tracks dieses Doppelalbums nun tatsächlich altes Material sind, wie einiges hier suggeriert, darf bezweifelt werden. Vieles spricht dafür, dass die meisten als aktuellere Produktion von Robotnick entstanden sind – die zwei Dekaden, in denen sich Maurizio Dami in Weltmusik-Szenen bewegte oder szenisch motivierte Aufträge übernahm, haben auf Nummern wie „Arabesca“ Spuren hinterlassen. Andererseits klingt „Krypta 1982“ über weite Strecken überraschend analog im Gegensatz zu „Oh No…Robotnick“, seiner Studio-LP von 2002, etwa auf „Made In China“ oder „Base Dance“. Der überwiegende Teil von „Krypta 1982“ ist elektronisch und instrumental, schwierig wird’s, wenn Vocals in’s Spiel kommen wie auf „Mexicana“ (noch ganz annehmbar) oder „Appuye sur le champignon“ (völlig verunglückt). Mit Klangstudien wie den drei Versionen von „Salt Peanuts“ macht er allerdings Ed DMX mit seinem aktuellen „The Collapse Of The Wavefunction“-Projekt Konkurrenz. Vielleicht bedarf es nicht nur echter Erfahrung, sondern auch echter Distanz, um so ungezwungen mit der Erinnerung an Italo, Electro und Acpop umzugehen. Sympathisch ist das allemal.
Krypta 1982 (Rare Robotnicks Pt II)
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