Dieser Luke Vibert. Nichts und niemanden nimmt er ernst. Nicht einmal sich selbst. Wie könnte er bei einem Projekt wie Kerrier District sonst die zweite Stufe zünden? Nachdem er schon Acpop durch den Kakao zog, war der erste Teil seiner Kerrier-District-Reihe als Persiflage auf Metro Area und das sprudelnde Neu-Disco-Movement von Kreuzrittern der Bewegung gegeißelt worden. Zu lustig, flapsig und quietschfpopel kamen die Stilblüten zwischen Wagon-Christ-Design und eben Discomusik daher, um „ernsthaft“ zu sein. Der komischerweise oft als „kopfschwer“ verschriene Vibert rückt von dieser Einstellung kein bisschen ab. Er veröffentlich fünf Stücke, die „Disco Nasty“, „Sho U Rite“ oder „Robotnuss“ heißen, lässt eines von Squarepushers kleinem Bruder remixen und bietet dieses nicht gerade opulente Menü auf einer CD beziehungsweise zwei Maxis an. Dem Magnetismus der Vibertschen Discodefinition kann man sich trotz allem nicht entziehen. „Kerrier District 2“ ist losgelöste Quatsch- und Spaßmusik, die durch Liebe für Einzelheiten und Finesse glänzt. Vor allem die Direktoren und Dompteure der Flohzirkusse dieser Welt haben einen neuen Soundtrack gefunden.