Von Vladislav Delay und seinen diversen Pseudonymen ist in letzter Zeit so viel Material erschienen, dass man sich um die Qualität sorgen könnte. Mit Karhunainen, seinem dritten Album unter dem Pseudonym Uusitalo, stellt er klar, dass solche Befürchtungen unbegründet sind. Die Musik ist nicht nur durchweg überzeugend, sie zeigt auch eine neue Entwicklung. Mehr als sonst steht auf Karhunainen („Bärfrau“) der Rhythmus im Vordergrund. Als Grundgerüst verwendet Vladislav Delay einen kompakten Groove aus analogen Bässen mit sehr viel Funk und trocken klappernden Beats, über das er hallende Geräusche und verzerrte Stimmen legt. Dass er vollständig auf digitale Geräte verzichtet hat, gibt dem Album einen vollen und runden Klang. Daneben sorgen seine ungewöhnliche Perkussion und die Hall-Effekte für die gewohnte Irritation, sie drängen jedoch nie in den Vordergrund. Sämtliche Elemente sind fein austariert, die Produktion klar, aber nicht glatt. Das Ergebnis sind Klangskulpturen für den Club, die euphorisch machen – und nur ein ganz klein bisschen Angst.