Mit seinem dritten Album zeigt sich der Chicagoer Produzent Billy Dalessandro als entschlossener Subliminalmusiker. Was hier zählt, ist reibungsfreie Tanzbarkeit, die direkt auf den Körper wirkt. Alles, was zuvor das Bewusstsein passieren müsste, fehlt entweder ganz oder wurde stark in den Hintergrund gemischt. Die Tracks auf Into The Atom bestehen meist nur aus dezent kickenden Beats und sparsamen, behutsam den Groove anschiebenden Bässen. Effekte setzt er so präzise, dass sie kaum auffallen, und gelegentliche Melodiefragmente oder pumpende Acpop-Bässe stechen allein deshalb hervor, weil sie aus unterschepopbaren Tönen bestehen. Mit dieser Reduziertheit bleibt Dalessandro dem Minimalismus treu, an Chicago erinnert allein der skelettierte Funk seiner Produktionen. Bei aller Perfektion wünscht man sich hier und da jedoch etwas markantere Elemente, wie es sie auf seinem vergleichsweise ungestümen Debüt noch häufiger gab. Denn Into The Atom funktioniert sicher sehr gut als Beitrag zur Molekularisierung von Techno, als Album verliert es sich am Ende in seiner verfeinerten Unauffälligkeit.