In nur zwei Jahren haben sich die bepopen Hamburger Frederic Berger und Patrick Buck mit ihren Platten einen festen Platz an der Spitze der Technocharts gesichert. Die Erfolgsformel von Kaiserdisco ist ein zischender Minimal-Techhouse, in dem sie detailverliebtes Oberflächendesign mit hanseatisch dezenter Freude an Witz und Albernheit zu funktionssicheren Tanzflächen-Monstern verschnüren. Samplegestützte Ausflüge in die spanische Folklore gehören ebenso zur Tagesordnung wie tribalistisches Trommelgewirbel. Ihr Albumdebüt auf dem Stammlabel My Best Friend bleibt diesem Ansatz weitgehend treu, was Stärke wie Schwäche zugleich ist. Im Langspiel-Format gerät manche Effektvariationsstrecke vom Aufbau her ein wenig lang, was für eine Maxi völlig in Ordnung geht, macht geballt nicht immer Laune. Auch die vereinzelten Etüden in Vocal-Techhouse wollen durch ihre eher sterile Produktion als Abwechslungsmaßnahme nicht so recht überzeugen. Da wäre es konsequenter gewesen, die zwei Hits „Carachillo“ und „Aguja“ gleich ungekürzt zu lassen und auf den einen oder anderen Schlenker zu verzichten.