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In Between

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Marek Hemmann und der fröhliche Sonntag im Freien. Sein Langspielplattendebüt In Between schreit förmlich nach Tageslicht. Der Wellengang der Nacht hat sich relativiert, die großen Exzesse liegen hinter einem, und während man sich über die Wärme des Morgens und die Kühle des Drinks freut, stellt sich jener unverwechselbare Gleichmut ein, der einen im Dazwischen nach der Party und vor den fies hallenden Stimmen der fortgeschrittenen Afterhour glücklich sein lässt. Das beherrscht Hemmann tatsächlich wie kein Zweiter: minimale Repetition, die nie zu reduziert oder gar beliebig gerät, getragen von weichen Synthies und warmen Basslinien, die einem scheinbar auf ewig diesen Moment butterflockiger Ergriffenheit erhalten. Dazu ein Xylofon, eine gezupfte Gitarre, ein Seufzen, und weiter geht’s. Der Groove geht ihm trotz allen melancholischen Zuckers nie verloren, denn die kontemplative Einkehr angetrancter Raveflächen prickelt nur kurz als Intensität über den Rücken, um sich dann wieder nach vorn in die immer vollmundige Kickdrum zu lehnen. Dabei verzichtet Hemmann auch nicht auf die ihm längst zum Markenzeichen gewordenen jazzigen Bläsersätze und Pianoloops, die ihm in dieser Kombination schon bei „Gemini“ (das es ebenfalls auf das Album geschafft hat) zum strahlenden Hit gerieten. Und kleine Hits und Strahler wie „Yvette“ oder „NTMYT“ gibt es auf diesem Debüt zuhauf. Die Zurückhaltung, die Hemmann durchweg in seiner Zwischenwelt an den Tag legt, macht das Album auch für jene, die sich nicht zu einer sonntäglichen Hippiekultur bekennen, zu einem echten Kleinod.

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