Gutterballs von Regisseur Ryan Nicholson soll ein Grindhouse-Film sein, der sich auf die großen Slasher-Meisterwerke der Achtziger bezieht: Disco in der Bowling Alley, viele müssen sterben, there will be blood. Den Soundtrack dazu hat angeblich der Italiener Gianni Rossi gezimmert, über den merkwürdigerweise mit Ausnahme dessen, was uns die Herren von Permanent Vacation wissen lassen, aber so gar nichts herauszufinden ist. Ist es möglich, dass wir es hier mit einem Fake zu tun haben, dass der gute Herr Rossi also eine Kreation der Labelbetreiber Tom Bioly und Benji Fröhlich ist? Wie dem auch sei, die Musik selbst ist ziemlich gut, die Ästhetik des Gesamtpakets aus Gestaltung, Soundtrack und dem darum gesponnenem Gedankenkonstrukt bezieht sich freilich in erster Linie auf die Evergreens des Horrorfilms, die Dario Argento in den Siebzigern geschaffen hat, sowie auf Argentos liebste Soundtrack-Lieferanten, Goblin. So wechseln sich hier atmosphärische Passagen mit zerdehntem Geisterrock ab, leicht cheesy, hoch energisch betriebene Italodisco als Floor-Füllungsgarant darf nicht fehlen, ebenso wenig wie Synthieflächen, die sich John Carpenter höchstselbst ausgedacht haben könnte. Diese Platte wirkt eben nicht nur wie mit Augenzwinkern verdammt gut ausgedacht, sondern ist eben auch, und das zählt, musikalisch verdammt gut umgesetzt.
Gutterballs – Original Soundtrack
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