Es ist immer wieder spannend, sich vorzustellen, wie die neunköpfigen Bugz die Arbeitsteilung bei Produktionen organisieren. Auch bei der zweiten Retrospektive mit neueren Remixen der „Käferbande“ klingt das Ergebnis trotzdem wie aus einem Guss. Dieses Mal sind Remixe für Amy Winehouse, Róisín Murphy oder Basement Jaxx vertreten, die den Status der Londoner für den britischen Musikzirkus noch einmal bestätigen. Die Bugz galten lange Zeit als die Supergroup des Westlondon-Sounds, diesem elektrischen Kurzschluss aus Afrobeat, HipHop, Soul und Funk, der Anfang des Jahrtausends auch mal kurz zu uns rüberschwappte, ohne allerdings bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Wenn man so will, klingen die Ergebnisse wie der Zeitraffer einer Partysause von Diplo, Timbaland und M.I.A., die darauf anstoßen, es geschafft zu haben, die komplizierte Polyrhythmik in einfache Strukturen zu überführen. Bugz In The Attic machen unbeirrt weiter, sind immer noch tanzbar wie Hölle und geben als Remixer weiterhin eine gute Figur ab – mit der Hüfte, die für steifere Mitteleuropäer nach wie vor eine unglaubliche Herausforderung darstellt. Auch wenn vermehrt Discoelemente in ihre Beatmonster Einzug gehalten haben.