Glyphic ist bereits das zweite Album, auf dem Barry Lynn alias Boxcutter seine musikalische Vision weit abseits des Dubstep-Mainstreams ausbreitet. Im Gegensatz zu vielen Produzenten des Genres liegen seine Vorbilder offensichtlich weniger bei UK Garage und Drum’n’Bass denn bei Aphex Twin oder Squarepusher. Zu hören ist dies sowohl an seiner Vorliebe für wilde Breakbeat-Kaskaden als auch an der Art und Weise, wie einige der Tracks mutieren und mittendrin die Richtung ändern. So endet zum Beispiel das eher ruhig vor sich hin gluckernde „Windfall“ nach zwei Dritteln in einer Clicks- und Breaks-Orgie. Glücklicherweise geht Boxcutter nicht nach einem festen Schema vor, sondern lässt seiner Experimentierfreude freien Lauf. So finden auf dem Album auch Stücke mit gerader Bassdrum wie „Bloscpop“ oder ein luftiger 2Step-Track wie „Foxy“. Seine Musik zeichnet sich zudem auch durch eine gewisse analoge Wärme aus, die der Multiinstrumentalist durch die häufige Verwendung von live eingespielten Instrumenten wie Flöte oder E-Bass erzeugt. Insgesamt ein gelungenes, sehr verspieltes Album, zu dem das bunte Cartoon-Cover hervorragend passt.