Der Londoner Produzent Ben Williams alias Gatto Fritto lässt in seiner Musik eine deutliche Neigung zu analogen Klängen und jener scheinbar unendlichen Dekade erkennen, die mit den Achtzigern begann. Doch das ist noch lange kein Grund, an dieser Stelle gleich das Lesen einzustellen. Allen Übersättigungserscheinungen und dem eigenwilligen Namen zum Trotz – Gatto Fritto heißt zu Deutsch „gebratene Katze“ – überzeugt Williams auf seinem Debütalbum auf voller Linie, wenn auch weniger durch stilistische Innovationen als durch ein äußerst entspanntes Verhältnis zu content:encodeduren und Groove. Seine Stücke atmen geradezu, freilich ohne sich im Orbit zu verlieren, dazu tragen sie viel zu viel nostalgischen Funk in sich – von gelegentlichen kosmischen Ausnahmen einmal abgesehen. Und selbst wenn man das Gefühl bekommen sollte, ganz ähnliche Dinge anderswo bereits gehört zu haben, hat Gatto Fritto so viel Charme, Ausgewogenheit und liebevolle Synthesizer-Programmierung zu bieten, dass man ihm das alles mit Wohlwollen durchgehen lässt. Sehr schöner Albumeinstand für das in Uruguay beheimatete Label International Feel.