Naserümpfen ist durchaus angebracht, liest man in einer Plattenbesprechung von „Synthiepop“ oder „Achtzigerjahre-Einflüssen“. Schließlich ist dieses popkulturelle Ecke mittlerweile dermaßen durchexerziert worden, dass dabei eigentlich nur noch klischeeschwangere Langweile herauskommen kann – könnte man meinen. Das dem nicht so ist und man seinem sofort aufkeimenden Desinteresse nicht anheim fallen sollte, beweist Com Truise mit seinem ersten Album. Von Truise ist das Ganze gedacht als eine Art auraler Sciencefiction-Bildungsroman, der die Geschichte Com Truises erzählt, des weltersten Roboterastronauten – von seiner Erschaffung auf der Erde bis zu seiner Reise zu einer weit entfernten Galaxie namens Wave 1. Er verknüpft und modernisiert in seiner Musik schon erwähnte Achtzigerreminiszenzen geschickt mit moderner Produktion, Einflüssen aus Chillwave, Ambient, Electro so, dass es eine wahre Freude ist, diesem synthetisch psychedelischen Cocktail von vollkommen auf der Höhe der Zeit angekommenem musikalischem Retrofuturismus zu lauschen. Musik, die sozusagen mit Blick in die Vergangenheit meilenweit in die Zukunft schreitet.