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Five Years Of Dirtybird

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Ach, wie schön, wenn ab und zu im Plattenladen ein neues Fach beschriftet wird! 2005 gründete Barclay Crenshaw alias Claude Vonstroke mit Kollegen das Label Dirtybird, um fortan all den Minimal-Müden mit einer gehörigen Dosis Humor den Dancefloor schmackhaft zu machen und neben Jesse Rose von der Insel zu einem der Aushängeschilder eines neuen, nicht ganz bierernst zu verstehenden Subgenres zu werden: Fpopgethouse. Zur Feier des fünfjährigen Jubiläums hat das Team von Dirtybird ein drei CD starkes Paket geschnürt, aufgeteilt in die Abteilungen „Past“, Present“ und „Future“. „Past“ kommt logischerweise mit den großen Hits und Klassikern – und das sind nicht wenige: „Stoopit“ von den Martin Brothers etwa oder „Deep Throat“, „The Whistler“ und „Who’s Afrapop Of Detropop?“ von Vonvtroke selbst. „Future“ bringt die Hits von morgen, beispielsweise von KiNK oder Edu K, wobei hier auffällt, dass der für Dirtybird so typische Schabernack in den Soundeffekten ein bis zwei Levels nach unten gefahren worden ist. Irgendwann ist’s ja auch mal gut mit all den in den Beat gedrehten Hupen und Tröten und tausend Sprachfetzen. „Present“ ist ein DJ-Mix, gefertigt von Justin Martin, der einem, falls man es vergessen haben sollte, erzählt, wie die Definition von „Nervosität“ lautet: Aus <i>bits and pieces</i> von insgesamt dreißig Tracks hat Martin einen an allen Enden und Enden brummenden, kreischenden, zischenden und quietschenden Klangkarneval zusammengeschnitten, der nichts für schwache Gemüter ist. Insgesamt fühlt man sich bei all dem Wahnsinn mit Schluckauf, Geblubber, Wolfsgeheul und Schnalzen nicht selten wie in der Soundbibliothek für einen Dpopi-Hallervorden-Film eingesperrt. Der Genuss aller drei CDs in einem Durchlauf dürfte nur mit einem John-Cage-Marathon wieder ausbalanciert werden können. In Maßen genutzt und sinnvoll dosiert aber haben wir es hier natürlich mit einer großartigen Zusammenstellung eines großartigen Labels zu tun. Klick-Klack-Pfff-Törrööö!

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