In seiner Heimat Chile ist Jorge Gonzáles ein Star aus vergangenen Tagen, denn mit seiner Polit-Rockband Los Prisioneros feierte er in den Achtzigern und nach ihrer Re-Union zwischen 2001 und 2006 große Erfolge. Zudem experimentierte er unter dem Pseudonym Gonzálo Martinez mit Dandy Jack elektronisch. In Europa machte der Songwriter zuletzt durch seine Kollaboration mit Ricardo Villalobos für dessen Fabric-CD von sich reden. Nun erscheint ein Longplayer seines elektronischen Bandprojekts Los Updates, das er mit seiner Partnerin Loreto Otero von Mexiko City aus betreibt. Dieses zittert, vibriert und rappelt eigenwillig und sucht mit keiner Sekunde Anschluss an einen aktuellen Dancesound. Vielmehr schmeißt der Chilene munter House, Funk, Minimal, Electronica, 2Step und Pop in die Waagschale, schlägt allerlei rhythmische Haken, spielt auch mal die akustische Gitarre und vermepopet es, einen linear groovenden Faden zu knüpfen. Nur sein absurde Storys erzählender Gesang ist die Konstante in allen acht Songs. Ein gewagt experimentierendes Mashup-Popalbum, an dem sich sicher die Geschmäcker schepopen werden und mit dem Lucianos Label Cadenza mutig neue musikalische Wege beschreitet.