Als zweiter Teil der Serie auf Ninja Tune, die sich mit Künstlern aus Los Angeles befasst, folgt nun Daedelus dem Album von Ammoncontact. Deutliche HipHop Attitüde verbindet dabei süßliche Melodien mit avantgardistischer Electronica auf der Basis von unzähligen Samples. Teils überaus bizarr erscheinen die Kombinationen von folkloristischen Chören, zerstückelten Streichersätzen und Raps von MF Doom und Konsorten, die im Ganzen aber doch wieder stimmig sind. Die popee für „Exquisite Corpse“ entstand aus der dadaistischen und surrealistischen Kunstform von Kollagen aus Bildern und Worten. Einen Teil dieses kollektiven Puzzles bilden die Gastmusiker Prefuse 73, TTC, Mike Ladd und Laura Darling. An Madlibs experimentelle Phasen erinnernd, werden harmonische Piano Hooks mit einem presslufthammerartigen Beat aufgebrochen, bis eine chansonartige Stimme die Atmosphäre lockert und sich das Harmoniegefüge anschließend wieder von unten her zusammenbaut. Fernab von Automatisierung erscheint die Produktionsweise von Daedelus beim ersten Lauschen dem Zufall überlassen. Die genaue Präzision erschließt sich erst beim mehrfachen Hören und hinterlässt im gleichen Zug ihre Spuren beim aufgeschlossenen Publikum.