Osunlade ist ein Solitär in der House-Landschaft. Und man kann sich kaum vorstellen, was die Nachbarn an seinem jetzigen Wohnort, der griechischen Insel Santorini, über diesen charismatischen Paradiesvogel – geborener US-Amerikaner, schwarz, Knochenpiercing durch die Nase, geweihter Priester der nigerianischen Ifa-Religion – denken mögen. Ausgerechnet in der dortigen Abgeschiedenheit hat sich der R’n’B- und House-Produzent jedenfalls einmal mehr neu erfunden. Denn während er bei seinen früheren Veröffentlichungen zum Beispiel für sein Label Yoruba die Beseeltheit meist in Deepness und Musikalität suchte und dabei oft genug in Daddeligkeit und Gefälligkeit versank, regiert auf seinem neuen Album plötzlich eine etwas pumpendere, jackende Dancefloor-Spiritualität. Die findet sich genau in der Mitte zwischen maschineller Unerbittlichkeit und Abgemucke, zwischen linear und verzweigt, zwischen tief und treibend, ist also House Music in seiner besten Form. Und damit ein prima Auftakt für die Reihe neuer Alben von Strictly Rhythm.