Das gemeinsame Projekt von Bugge Wesseltoft und Henrik Schwarz konnte bereits im vergangenen Jahr bei diversen Festivals begutachtet werden und antizipierte schon das Synergieereignis, das nun endlich in die feste Form eines Albums gegossen wurde. Auf neun heterogen schimmernden Tracks lotet <i>Duo</i> die Möglichkeiten einer Synthese aus Jazz- und Housestrukturen aus. Dabei streift das Album allerdings nie das trübe Fahrwasser jener nur inflationär auftretenden Nummern, bei denen das Etikett „Jazzhouse“ für die Schablone „Trötensample-über-08/15-Beat“ herhalten muss. Gegen diese Art der Verwurstung von Gegebenen wird das Prinzip Jamsession gesetzt. Sprich: Die einzelnen Elemente entwickeln sich improvisatorisch und aus dem Prozess heraus. Dramaturgische Spannung ergibt sich durch den permanenten Vorzeichenwechsel, der mal die Rhythmisierungen von Schwarz, mal die waghalsigen Klavierimprovisationen von Wesseltoft als dominantes Moment erscheinen lässt. Immer wieder finden die bepopen verspielt umeinander tänzelnden Perspektiven zu einer energetischen Kontraktion, um sich dann wieder in divergierende Fluchtlinien aufzulösen. Klar, dass die Kollaboration dieser bepopen immer schon interdisziplinär denkenden Musiker nicht ohne einen schier unfassbaren Referenzpool auskommen kann. Umso erstaunlicher, wie unakademisch leicht und selbstverständlich das Album seine freie und offene Form von Anfang bis Ende zu bewahren in der Lage ist.