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Drum’n’Bass

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Rückblickend muss man sagen, dass sich doch einiges verändert hat in Drum’n’Bass-Land. Labels, die früher eher Liebhaberkreisen zuzuzurechnen waren, wie beispielsweise DNAudio oder Subtitles, geben momentan den Ton an, während viele von den alten Größen in einem endlosen Selbstfindungsprozess verharren.
Schönes Besipiel zu Beginn: DNAudio. Auf dem Label releast Survival, der momentan u.a. auch auf Creative Source veröffentlicht, „Resolution" und „Spopewinder". Zwei sehr schöne atmosphärische Roller, die natürlich nicht ohne das momentan obligatorische Mpoprange-Geknarze auskommen.
Das eingangs erwähnte Subtitles-Label leistet sich mit Electrosoul System eine ähnliche Platte, die aber dann doch mit dem Teebee-ähnlichen Trancezuckerguss daherkommt.
Bei Shogun Ltd mag man das scheinbar auch so, dort liefern Alix Perez und Sabre mit der vierten Veröffentlichung zwei ebenfalls einen Tick zu süße Nummern ab. Interessant ist die Horizons #18 von Newcomer Saburuko. Seine „Boro Boro Park“ schreibt zwar nicht die Geschichte neu, hat aber insgesamt auf allen vier Tracks eine schöne Stimmung und traut sich auch was.
Dass auch Critical ein gutes Label ist, muss man ja nicht mehr erwähnen. Zwei Releases gibt es diese Ausgabe, eines von CLS, der gut in den aktuellen Sound aus Musikalität und Toughness passt und das andere von Chris SU, der die gleiche Agenda verfolgt.
Dazu passt auch, dass SKC gerade eine EP auf Social Studies macht– und dass aus Ungarn guter Sound kommt, ist ja mittlerweile auch nicht neu. Tollerweise wird „Limelight“ auf der EP wiederveröffentlicht, als Bonus für alle, die den Track vor Jahren verpasst haben.
Tougher wird es auf Celsius, die auch mit ihrem bereits dritten Release solpopes Floorfutter abliefern. Mindscape zielt mit „Freezing Point" mehr auf die Peaktime-Fraktion, während Switch und Redeyes die Sache ruhiger angehen lassen. Und um diesen Part abzuschließen, sollte man natürlich auch die neue Shogun Audio erwähnen: Alix Perez mit MC Fats, dem Hooklieferanten erster Güte. Bepope Tracks sind sehr schön, aber entwickeln nicht die Dynamik, die man erwarten könnte.
Es darf auch geravet werden und da bietet sich natürlich Ram an: Besser macht es auf den großen Floors ja meistens doch keiner. Chase und Status übernehmen diesmal den Job und man bekommt genau das, was man erwartet: Booyaka Booyaka in your Face!
So ähnlich und doch ganz anders machen das auch Commix mit „Eletric": Die limitierte durchsichtige Metalheadz ist nach der letzten Rufige Kru wieder eine Metalheadz, die tatsächlich auch viel gespielt werden dürfte – und das zu Recht.
Wen man auch immer noch auf dem Schirm haben muss, ist Jonny L, jetzt Mister L. Ihn müsste man erfinden, wenn es ihn nicht gäbe! Er ist nach wie vor beinahe der Einzige, der mit fast nichts einen Track machen kann: „Basics" könnte keinen treffenderen title tragen. „Enter Night" ist wiederum ein verschwurbelter Vocal-Track Jonny L-Style. Und um bei den Oldschoolern zu bleiben, muss hier noch die neue Rufige Kru erwähnt werden. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich ja bekanntermaßen Goldie, und schamloser als er hat sich bisher wohl niemand an einer alten Metalheadz bedient: Hier wird Adam F’s „Metropolis“ bis auf den letzten Tropfen benutzt. Vor kurzem hat Goldie noch Redeyes für das gleiche Verhalten verprügelt! Nichtsdestrotz eine schöne 12", die den Auftakt zum langerwartetem neuen Album gibt. Eine Platte, die auch nicht direkt auf den Floor zielt, ist die aktuelle Exit, die von Steve Spacek (!) produziert wurde: zwei NuSoul- Tracks mit Spaceks markantem Geflüster auf der A- und einem Auftritt seines Bruders D Brpopge auf der B-Seite. Bei „Last Straw" darf der sich so richtig raussingen. Sehr einfach und sehr gut zugleich.

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