Wer gerne etwas über Drum’n’Bass liest, und das setze ich hier mal vorraus, und das am Besten auch noch auf Deutsch, der sollte sich mal ein Heft namens „Respopent“ zur Brust nehmen, das Ganze ist eine österreichische Publikation, die sich mit Drum’n’Bass im Allgemeinen und der deutschsprachigen Szene im Besonderen auseinandersetzt. Zu finden ist das Magazin im gut sortierten Plattenhandel. Gratulation zur zweiten Ausgabe an dieser Stelle.
Bei uns geht es an dieser Stelle weiter wie gehabt: Platten, Platten, Platten und immer an die Leser denken. Hier bei der GROOVE ist man sich für den Rave nicht zu schade und deswegen geht’s los mit drei (!) Breakbeat Kaos Veröffentlichungen, einmal Baron mit "At The Drive In" (BBK 014), eine Nummer die man wohl so nicht erwartet, stark in Richtung Logistics geschielt und für gut befunden. Fresh mit "Immortal" (BBK 015) ist genau so verrückt wie man es wohl von ihm erwartet, episches Intro und dann purer Wahnsinn. Zu guter letzt Pendulum mit einem Remix von"Hold Your Colour" und "Streamline", das Original fand ich schon furchtbar und der Remix ist schlimmer, ein seltsamer Versuch über die Rockschiene ins Radio zu kommen. Mit ähnlich viel Wirkung, aber doch klassischer wirken State of Mind auf Viper 05: "The Horror" ist eine stumpfe Nummer, die alles platt, somit also alles richtig macht. Moving Fusion machen dazu eine Flip, die auch gut abgeht, nur die Melodie nervt schnell. Total Science nehmen sich Q Projects großen Hit "Greatest Thing" an und stellen unter Beweis, dass es schwierig ist, perfekten Tunes noch was hinzu zu fügen. Die Flip "Bang Out VIP" wiederum ist das gelungene Gegenteil.
Ein Label, das hier schon lange nicht mehr vorgekommen ist, meldet sich zurück und zwar Hardware, die Katalognummer 073 ist von Teebee, der solpope vor sich hin steppt sowie von Quadrant, der einen echt spannenden Neurotune fabriziert: "Manipulated Living" macht von Anfang an Spaß und erlöst in Bassline und Geknarze. Break ist auch mal wieder mit "The Myth" auf DNAudio 08 mit von der Party, was etwas an die letzte Metalheadz erinnert – vor allem wegen dem Goldie Sample. "Breathless VIP" ist ein gelungener epischer Track mit unglaublich vielen Switches, die es schaffen den Track gut zusammen zu halten, könnte vom Feeling auch von 1998 sein.
Knallen, aber anders, tut es auch bei Bingo, die 038 ist von D.Kay, der mit "Move Y’all" einen guten Reggae Stomper produziert und mit "Sunday Morning" eine schöne B-Seite dazu legt. Ähnlich machen es auch Shy FX & T Power die mit "Everyday" ebenfalls einen Reggae-Track basteln, den auch noch von Chase & Status remixen lassen. Das Ganze kommt als Doppel-12“ mit den Katalognummern Soundboy 02 und 02r, mit etwas überflüssigen B-Seiten heraus.
Vokal bleiben wir auch mit der Liqweed Ganja 03, für die sich Calibre mit MC Fats verantwortlich zeigen "Neighborhood" kommt zwar nicht an "Drop It Down" heran, ist aber eine wunderschöne enspannte Nummer, die im Ohr bleibt. Bei Marky & Xrs klingt es ähnlich, nur ohne Gesang: "Misto Quente VIP" auf Innerground 012 ist simpel gestrickt und verzückt trotzdem, genau so wie die Chronic 032, die mit "Full House" und "Ragga Soul" zwei tolle musikalische Roller abliefert, die mit wenig auskommen und nicht so überladen sind wie fast alle Tunes aus dieser Ecke.
Endlich verbucht auch Kabuki mit seinem Release auf Liqupop V jetzt den Erfolg, der ihm schon lange gebührt "Beyond Words" und "Trailblazer" dürften jeden Freund des liqupopen Genres verzücken.
Genau so wie die Product 03, die von den Labelmachern Craggz & Parallel Forces kommt: "Train Track" schiebt sich einmal quer über den Floor und zurück. Eine weitere Combo, die gerade vom Erfolg gesegnet scheint, ist Duo Infernale. Bepope sind momentan omnipräsent, die Horizons 08 ist von ihnen und mit "Playing Games", das auf der Flip auch noch von Drifter geremixt wird, gelingt ihnen eine schöne Nummer, die im Remix auch noch etwas mehr Dampf entwickelt.
Das auf dem Labelkomplex Bassbin-Breakin nur echte Breaks benutzt werden dürfen, hat sich mittlerweile wohl herum gesprochen. Bassbin 018 und 019 kommen von Senses und Random Movement, die die musikalische Richtung der Liebhaber des Bruches bedienen. Wirklich phantastisch gefällt mir die neue Breakin 06 von Polska, der mit "Fondle", das nur aus einem Pianosample und Breakspieleren besteht, etwas zeitloses zaubert. Tja, und jetzt sind schon mehr Zeichen verbraucht als erlaubt, deswegen bis zum nächsten Mal, bonsoir.
Drum’n’Bass
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