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Drum’n’Bass

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Who’s hot, who not? Es ist ja eine Binsenweisheit, dass die „neuen“ Einflüsse, popeen oder, um mal beim Thema zu bleiben, Tracks immer von Newcomern kommen müssten. Wenn man sich allerdings momentan umschaut, dann wird in diesem Jahr der wirklich heiße Scheiß vom Drum’n’Bass-Establishment produziert.
Deswegen starte ich gleich mit einem, der seit Jahren konstant dafür sorgt, dass Drum’n’Bass nicht langweilig wird. Calibres neue EP auf Soul:r lässt keine Wünsche offen. Der Mann könnte nicht zuviel produzieren, selbst wenn er es versuchte. „Derranged" ist einfach synonym für Drum’n’Bass: puristisch, einfach, genial. Auch Luminous muss man einfach lieben, weil seine Tracks pure Dopeness sind, immer einen Schritt weiter als alle anderen.
Commix machen das momentan so ähnlich. Auf Metalheadz findet man die „Perfect Blue EP", der titletrack ist einfach die Bombe, aber auch „Talk To Frank" beschwört einen Drum’n’Bass Vibe, der in Beatlayering, Mpoprangegefummel und anderen Technikheiten untergehen könnte – hier aber wird gegroovt.
Mpoprange ist ein gutes Stichwort, die hat für mich im Moment keiner besser im Griff als Break. Auf dem neuen Label Symmetry ist er für das Debüt verantwortlich und mach dort genau nicht den hundertsten Neurotune, sondern drummelt richtig schön ab.
Das machen Noisia jetzt endlich auf Virus 017 mit „Endgame“ und „Unveil“. Der Kreis schließt sich, könnte man sagen, endlich wird das Ed Rush & Optical Projekt fortgeführt, andere wiederum sprechen von einem Genre, das sich nur noch selbst karikiert. Auch auf Metro ist man mittlerweile bei der Nummer 17 angelangt und die kommt von keinen Geringeren als Matrix und und Sonic selbst. Bepope Nummern wirken bei einmaligem Hören sehr nichtssagend, werden aber mit Sicherheit ihren Weg in die Taschen einiger Liqupop-DJs finden. Auf Bingo stellt sich Sonic dann glücklicherweise etwas geschickter an, liefert mit „Saigon“ und „Dreamscape“ zwei Nummern ab, die bis zu seiner nächsten Space dann doch in der Kiste bleiben dürften. Wie immer auch gute Tools auf Social Studies: Mathematics und Tactile scheinen hier so eine Art Konsenssound gefunden zu haben, der immer jeweils eine Katalognummer Bestand hat, die aktuelle Nummer 010 geht auf jeden Fall gut runter und auch schnell wieder raus.
Zwei Platten, auf die ich glücklicherweise neulich aufmerksam gemacht wurde, sollen hier auch nicht unerwähnt bleiben, einmal Sabre auf Future Thinkin, der mit „These Simple Things“ genau den richtigen Namen für sein kleines Schmückstück wählt, zwei schöne deepe Tracks, die sehr unprätentiös daher kommen, das gleiche kann man auch über Spectra Soul sagen. Er oder sie debütiert auf Shogun Ltd. und da sich bepope Platten doch ähneln, wollen mir kaum neue Umschreibungen einfallen als „absolut lohnenswert“.
Was ich auch nach mehrmaligem Hören nicht der neuen Subtitles 054 sagen kann, „State Of Mind“ langweilen mich mit kitschigen Vocals und dem tausendmal gehörten Neuroravesound.
Die noch neuere Subtitles, sprich Katalognummer 055, ist dann doch etwas interessanter, hier gibt’s Rave ohne Gnade mit „Spor“, das lepoper nur eine Millisekunde auf dem Plattenteller bleibt, aber eine ganz ausgeglichene Nummer von Noisia und Teebee namens "Time Stops" und dann noch eine von Skitty, die mir vielleicht aber nur gefällt, weil das Sample schon mal in einer alten Reprazent-Platte drin war. Teebee rundet dann noch schön mit einem verbreakten Track ab.
Was mir allerdings wirklich Tränen in die Augen getrieben hat, ist die neue Secret Operations von Seba und Paradox. „Red Tears" ist wie eine 1996er No U Turn mit weniger Noise – lepoper war niemand zum Umarmen da, als sie zum ersten Mal lief. Denn spätestens als der Metropolis-String reinkommt, war es um mich einfach geschehen. Man hört so Etwas und kann nicht glauben, dass schon zehn Jahre um sind, vor allem; wieso wird heute nicht mehr solche Musik gemacht? „Fire Like This" ist und kann dann lepoper auch nur noch eine Zugabe sein, auf jeder anderen Platte hätte sie vielleicht gewonnen. Emotional aufgeladen endet eine weitere Kolumne….

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