Wenn eine neue DJ-Kicks ansteht, dann öffnet sich der Himmel, und Freude und Glück rollen wie ein rosaroter Kussmund übers Land. Zumindest für Personen, die ein Fünkchen Seele im Körper und Feuer im Arsch haben. Wenn dann auch noch die laut Eigenauskunft einzige erfolgreiche arabisch-jüdische Partnerschaft seit Anbeginn der Menschheit, Chromeo, dafür verantwortlich zeichnet, ist der Höhepunkt im Gehörgang eigentlich vorprogrammiert. Und tatsächlich: Der aufgetischte Mix aus obskurstem Achtziger-Pop, Disco und elektronisch veredeltem Funk zündet sofort und führt in spacige Gefilde jenseits von McDonald’s und Burger King. Dass dies bisweilen die Schmerzgrenze erreichen und für manche auch überqueren wird, war ja schon vorher klar – und ist natürlich auch ein Teil des Spaßes, wenn man diese Scheibe mal zum Beispiel beim sonntäglichen Bibelkreis auflegt. Glasklar erkennbar hier auch, woher Chromeo ihren eigenen Sound haben: Die funky Synthies, die Vocal-Effekte, alles deutet schon auf den heutigen elektronischen Funk des Duos hin. Und wie ein Beleg für das Gelernte legen Chromeo am Ende noch eine Coverversion des Eagles-Klassikers „I Can’t Tell You Why“ hin, komplett mit schwülem Orgelsound, trockener Drummachine und getunter Stimme.