Der Start der neuen Cocoon-Saison wird mit einer Doppel-Mix-CD gefeiert. Der eine Teil stammt von Chris Tietjen, der andere von Reboot und Johnny D. Während sich Tietjen mit dem aktuellen Deephouse-Sound von Sascha Dive bis Andomat 3000 auseinandersetzt, spielen Reboot und Johnny D ausschließlich eigene Tracks, die zum Teil bekannt, zum Teil unveröffentlicht sind. Tietjens Mix ist stilistisch vielfältig: Die Grooves sind mal brüchig und fragil, mal erzeugen sie eine housige Tiefe. Es gibt Samba-artige Passagen oder Elemente afrikanischer Musik. Im Ganzen arbeitet das Set weniger bestimmte Aspekte heraus und verdichtet diese – vielmehr ist es eine lose Sammlung einzelner, schöner Tracks. Die CD von Reboot und Johnny D geht in die entgegen gesetzte Richtung, sie bewegt sich mit ihren reduzierten Deephouse-Tracks in einem scharf umrissenen Stilfenster. Dabei sind die Stücke alles andere als gefällig, sie fordern einen auf, sich ganz auf einen speziellen Sound einzulassen. Die feingliedrigen, ziemlich schwerelosen Housegrooves haben nichts von der Gesetztheit vieler Minimal-House-Nummern, sie erzeugen eine spezielle, gesteigerte Spannung.