Klang veröffentlicht Alter Egos „Decoding The Hacker Myth“ von 1996 wieder. Dieses Album reißt die elektronischen Sounds aus dem Koncontent:encoded der Feierszene heraus, will sie zu einer modernen, abstrakten Musik machen, die auch jenseits von Party und Drogen goutierbar ist. Die subkulturellen Mythen, die an fast allen elektronischen Stilen kleben, sollen radikal hinterfragt und abgeschnitten werden: Warum etwa das Breakbeat-Gerumpel bei Autechre? Warum das Hippietum eines Move D? Warum der Weltverbesserungs-Humanismus bei Herbert? Warum der punkige Aktionsterror bei Cristian Vogel? Warum die Acpop-Obsession von Hardfloor? Stattdessen wollen Alter Ego die konkrete, materielle Drastik der Sounds herausarbeiten, die aus ihrer Perspektive von den genannten Fetischen eher verstellt wird. Die ruhigen, konzentrierten Tracks auf „Decoding The Hacker Myth“ wirken niemals isoliert oder autistisch: Tatsächlich ist die Klarheit und Direktheit dieser Musik bis heute bestürzend.