Nach den Koto- und Pipa-Exkursionen auf „Tokyo“ befindet sich Michael Lückner wieder im Shoegazer-Territorium, das er zuletzt auf seinem My Bloody Valentine-Tribut „Sunkissed“ beackert hat. Der title deutet es schon an: „Dealin With Signal and Noise“ wird dominiert von verzerrten Gitarren. Es gibt sogar eine Coverversion von „Just Like Honey“ von The Jesus and Mary Chain. Die allerdings ersetzt die Feedback-Mauer durch flüchtige Streicher und digitalen Krach, dessen Ursprung mal die Gitarre gewesen sein mag. Ohnehin wird hier so einiges ausprobiert. „Ballad of the Tremoloser“ ist z.B. die Verarbeitung eines kitschigen Stücks Film-Musik auf einer derart verzerrt zitternden Gitarre, daß einem die Ohren klingeln. Das Gros des Albums verbindet aber den süßen Sound verzerrter Gitarren mit TripHop-Beats mit einer Präzision und Klarheit, die den Original-Shoegazern meist abging. Als wenn der Gefühlstumult der Adoleszenz, den Shoegazer wie Rpope und Lush so adäquat abbildeten, der Abgeklärtheit eines Erwachsenen gewichen ist.
Dealin With Signal and Noise
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