Im Strudel der Folklore um die angeblich glücklicheren Tage hedonistischer Vorzeigeclubs (Paradise Garage, Loft, Haçienda), wird seit einigen Jahren nicht versäumt, auch italienische Wunderbuden zu addieren. Nun, Daniele Baldelli ist längst im Pantheon der Clublegenden. Der Kapitän des „Baia Degli Angeli“ und später des „Cosmic“ ist im Gegensatz zu anderen Sagengestalten noch kein Fossil. Der Italiener tourt quicklebendig durch Europa und veröffentlicht eigene Musik. Die belgischen Style-Polizisten von Eskimo präsentieren eine seltene offizielle Mix-CD. Diese konzentriert auf die „Cosmic“-Phase des Ausnahme-DJs. Da geriet alles in einen Topf: Reggae, obskure Elektronik-Alben, die schwarzen Schafe einiger Popkünstler, Disco und eben abseitiger Rock. Verpackt und verschnürt durch den akribischen Ehrgeiz und die mathematische Mixkünste Baldellis, der obendrauf Synthesizer und Drummachines addierte. Baldelli exerziert das eindrucksvoll mit seinem Sozius Dionigi – nie für den Tanzflur konzipierte Musik wird passend gemacht. Die Thompson Twins, Ray Parker Jnr und The Romantics friedlich nebeneinander. Verblüffende Handwerkskunst.
Cosmic Disco? Cosmic Rock!
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