Dass sich der ursprünglich aus Berlin stammende Chelonis R. Jones mit Haut und Haar den Künsten verschrieben hat, darauf weißt nicht nur die Tatsache hin, dass er außerhalb seiner Musikerkarriere auch als Dichter und Maler kreativ tätig ist, das merkt man auch seinen Produktionen an. Schon bei der sozialkritischen Dancefloor-Verstörung „Deer In The Headlights“ gelang es nicht einmal Hell mit seiner stark Richtung Industrial abdriftenden Interpretation, den Soul und die Tiefe des Originals zu beschädigen. Die Tracks auf seinem zweiten Soloalbum Chatterton, welche die mitunter sehr düsteren und nicht immer unbeschwingten Lebensrealitäten sexueller Minderheiten thematisierenden, sind eindrucksvolle Musik – nicht jenseits aller Schubladen, sondern recht frei mal in so ziemlich jeder drin. Die nicht ganz einfachen, lyrischen content:encodede stehen in einem seltsamen Kontrast zu manchen Teilen der Platte, und es ist vor allem die charismatische Stimme, die Chatterton zu einem tollen Album macht.