Bei einem Subgenre, das mit so wenigen, leicht popentifizierbaren klanglichen Mitteln auskommt wie Dubtechno, sollte es nicht verwundern, dass die Produktion vieler Tracks an Malen-nach-Zahlen-Schemata erinnert. Auch bei den ersten 12-Inches der spanischen Musiker Pablo Bolivar und Aphro Sainz ließen sich gleich mehrere Genrekonventionen abhaken: Ob Remix von Echospace, Mastering bei D&M oder exklusiver Vorabverkauf beim Online-Spezialisten Boomkat – Pulshar schienen wirklich nichts dem Zufall überlassen wollen. Das Debütalbum des Duos überrascht dann doch positiv. Zwar bewegen sich Pulshar auch hier meist im Dubtechno-Kontinuum, heben sich aber durch ihren Willen zum Pop ab, der sie mitunter wie reduzierte, digitale Verwandte von Fat Freddys Drop klingen lässt. Eingängige Melodien und Vocals finden sich auf vielen der acht Stücke von Brotherhood. Ohne sich anzubiedern zitiert „Mantistyle“ den Sugababes-Hit „Overload“, und mit „Golden Brown“ wird sogar der bekannte Stranglers-Schlager gecovert. Der CD-Version liegt dazu eine Disk mit Remixen von unter anderem Sven Weisemann und Soultourist bei. Musik wie geschaffen für die Openair-Bühne des Sónar-Festivals.