Das Faszinierendste an AM/PM ist die Gleichzeitigkeit von offensichtlicher Bewegung und fast gänzlichem Stillstand. Hat irgendwie was von einem herbstlichen Waldspaziergang am Abend – der gemütliche, handfeste Beat als das Fuß-vor-Fuß-Setzen, quasi tänzelnd durchs Unterholz und die gasartigen, sphärenhaften Begleiter als das Rauschen des Windes, dazu die Dämmerung, die die Natur fahl werden lässt. Meditativ geradezu, Wärme im Anorak und kühler Nebel. Bleibt die Frage, ob Radovan Scasascia bei seinem Output überhaupt die Zeit für Müßiggang bleibt. Aber Inspiration will ja auch gehabt sein.