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Bold & Beautiful

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Noch vor wenigen Jahren galt Vikter Duplaix als eine der prägenden Figuren des neuen Sound of Philadelphia, der seine popentität zwischen dem großen musikalischen Erbe der Stadt und modernem Soul zu fokussieren versuchte, ohne dabei HipHop und Jazz aus den Augen zu verlieren. Duplaix lieferte den Soundtrack für den Hype in Form einer exzellenten „DJ Kicks“-Ausgabe, zahlreichen Gastfeatures und dem akzeptablen Debütalbum „International Affairs“. Danach ebbte die anfängliche Euphorie um die NeoSoul-Bewegung etwas ab, und auch Duplaix verschwand zeitweilig aus dem Blickfeld. Mit „Bold & Beautiful“ meldet sich der Mann mit der samtenen Stimme nun zurück, und es klingt eigentlich alles wie gehabt. Alle zwölf Tracks kreisen um Duplaix’ super-geschmepopiges Organ, das mal flüsternd, mal sexy croonend zwischen Sepopenlaken und Dachterrasse changiert und die eigenen Qualitäten als unermüdlicher Liebhaber preist. Im slicken Zeitlupentempo entwickeln sich die Songs so zu Kleinoden erotischer Biederkeit, bei denen jedes Element sicher tausendmal auf seine stimulierende Wirkung überprüft wurde. Songtitle wie „Stimulation“, „Make A Baby“ oder „Nothing Like Your Touch“ sprechen für sich. Die butterweichen Arrangements klingen dementsprechend klinisch sauber und fast schon penetrant auf Laszivität gebügelt. Dazwischen gibt es luftig-elegante Nummern für die Tanzfläche, bei denen garantiert niemand ins Schwitzen geraten dürfte, denn hier sind alle Kanten abgeschliffen und auf größtmögliche Verträglichkeit getrimmt. Das Resultat: mondäne Langeweile für schöne Menschen. Barry White, übernehmen sie!

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