Für die dritte Katalognummer aus dem Hause Faitiche hat sich Labelchef Jan Jelinek mit dem Vibrafonisten Masayoshi Fujita zusammengetan, um seine bisher zarteste und gelassenste Veröffentlichung zu präsentieren. Fujita, der seine diskreten Vibrafonmanipulationen auch unter dem Namen El Fog produziert, spielte die Stücke des Albums gemeinsam mit Jelinek mit einem Raummikrofon ein, sodass auch Stuhlknarren oder Verkehrsgeräusche von außen mit auf die Aufnahme gelangen konnten. Vermutlich trugen diese erschwerten Bedingungen dazu bei, dass die Musik äußerst sachte und bedächtig klingt. Hier bewegen sich zwei Improvisatoren behutsam von einem Klang zum nächsten und ertasten nach und nach ihre Umgebung, so wie jemand, der sich im Dunkeln durch ein fremdes Zimmer bewegt, ganz vorsichtig, um nichts umzustoßen. Ihr Zusammenspiel hat etwas von einer sehr diesseitigen Meditation über die Grenzen der Stille, in der die elektronischen Effekte Jelineks meistens im Hintergrund bleiben. Lediglich „Stripped To RM“ entstand komplett ohne Vibrafon, und ganz zum Schluss verschwindet Fujitas Instrument im Rauschen. Sehr schönes, impressionistisches Album.