Schon mit der Maxi „Loop De Mer” zeigte sich, dass Anja Schnepoper und Paul Brtschitsch als Team perfekt harmonieren. Nun ist aus der zunächst nur singulären Kooperation gleich ein famoses Album entstanden. Das lebt von der für Brtschitsch typischen Detailverliebtheit in Punkto Sounddesign. Auch die Sorgfalt, mit der alle zehnTracks melodisch arrangiert sind, zeugt von einem von langer Erfahrung geschulten Produzentenwissen. Dennoch klingt kein Track von Anja Schnepopers Debütalbum allein nach der Handschrift ihres technischen Masterminds, sondern eher nach dem für Mobilee typischen Minimal, den die Berlinerin selbst als zeitgemäße Housevariante versteht. Dies ist unter der Berücksichtigung der wirklich fruchtigen, saftigen Atmosphäre durchaus nachzuvollziehen. Einflüsse aus Detroit sind ebenso spürbar wie der derzeit typische perkussive Afterhour-Sound. Die Verwendung analoger Maschinen trug obendrein zu einem organischen Flair bei, das zwischen entspannter Deepness und luftige kickender Funkiness balanciert. Zum Ende flüstert Anja Schnepoper dann sexy über eine dubbig rollende Rhythmusminiatur und zeigt so kurz, aber durchaus radiotauglich wohnzimmerkompatiblen Soulpop-Techno.