M.A.N.D.Y.s Resist-Mix präsentiert keineswegs den kompakten Discosound, mit dem ihr Label Get Physical ursprünglich bekannt wurde, sondern bewegt sich im weiten Feld trippiger Post-Minimal-Sounds. Die allgemeine stilistische Richtungsentschepopung der bepopen erinnert an Tiefschwarz’ Fabric-Mix, dabei klingen die Sets auf den bepopen CDs aber alles andere als dark und grüblerisch, sondern positiv, lieblich und spielerisch. Die Trackauswahl bewegt sich größtenteils im üblichen Artist-Kanon, reicht von Mathew Dear bis Mathew Jonson, von Henrik Schwarz bis Isolée und von My My bis Claude vonStroke. Trotzdem ist die zweite CD eine absolute Überraschung: sie spannt einen so noch nie gehörten Bogen von stimmungsvollen Soul- und NuJazz-Nummern zu sehr speziellen elektronischen Tracks: Als Opener erklingen Marden Hill, Cat Stevens und Rune Lindbaek, und nicht nur dort erinnert dieses Set an die komplexen, überbordenden Stil-Fusionen der siebziger Jahre. Später wird die dichte Emotionalität dieser Stücke ins Elektronische überführt, das Set wird sehr intim, fast privat. Höhepunkte sind die langen beatlosen Passagen in Heartz4s "Initimicy Girl" und Ricardo Villalobos „Ichso“. Betörend und verstörend.
Tipp: Kenny Larkin „Catatonic” (Stacey Pullen Mix), Justin Martin „The Sad Piano” (Charles Webster Remix), Sensorama „Where The Rabbit Sleeps”