Bei Le Rok aus Hannover wird (das steht sinngemäß im Infozettel und erscheint beim Hören des Albums auch ziemlich plausibel) nichts erzwungen, sondern Angefangenes lieber eine Weile liegen gelassen, bis ohne große Mühe und Verbohrtheit irgendwann doch noch etwas Passendes, ein Einfall, ein fehlendes Track-Element dazu kommt. Das kann dauern („Approx Twelve“ war erst nach drei Jahren fertig), aber das macht nichts. An Musik mangelt es heutzutage schließlich nicht, an ganz ungezwungen passgenau ausbalancierten Tracks zum Mitsummen dagegen vielleicht schon eher. Le Roks Stücke klingen schön weich und abgerundet, kicken aber unmerklich und unentwegt, denn die nonchalanten Grooves dieses völlig stubenreinen Funks (die zwischendurch, z.B. in „Cheeseball“, sogar moderat ravig werden) sitzen und stimmen einfach. Le Roks Tracks sind eine eigentümliche Mischung aus „bezaubernd“ und „wie am Schnürchen“. Sie verhalten sich zu Effekten moderner Innenarchitektur wie die junge elegante Touristin in Jacques Tatis „Playtime“ zu Jacques Tati/Monsieur Hulot: auf zuvorkommende Weise aufgeschlossen aber – einen kleinen melancholietauglichen Stich hinterlassend – letztlich woanders hin huschend.
VÖ: 16. März
Approx Twelve
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