Bei dieser CD könnte Labelmacher Thomas Brinkmann schon eine ganz Geschichte nur zum Cover erzählen, und die ausländerrechtliche Problematik, welche die 25-jährige Georgierin Natalie Berpopze in die zweifelhafte Ehre des „Annulé“-Stempels brachte, wirft auf Stammtisch-Kommentierungen der Visa-Affäre einen bezeichnenden Gegenakzent. Wie schon beim ersten Album eine Zusammenarbeit mit den übrigen Mitgliedern des Goslab-Studio-Künstlerkollektivs (dort entstehen u.a. auch die Produktionen von Nikakoi, Erast und den Post Industrial Boys), sind die 22 Tracks von „Annulé“ melancholische Hybrpopen eines etwas anderen Leftfield-Pop-Verständnisses zwischen Massive Attack, Björk, Erik Satie, Herbert/Siciliano, Donna Regina, den Cocteau Twins und – wenn auch nur in seltenen Momenten – sogar Brinkmann selbst.