Das Tied & Tickled Trio war bislang dafür bekannt, Electronica und Jazz zusammenzubringen, Bläser nicht nur mal kurz zu samplen, sondern richtig mitspielen zu lassen, eine neue Form zu finden für eine zeitgemäße und geschichtsbewusste Musik, die insbesondere live mit kollektiver Verve auf den gegenwärtigen Moment fokussiert wurde. Diesmal gibt es keine Bläser, nichts offensichtlich „Jazziges“, unterschwellig jedoch schon eine mit Jazz lose assoziierbare Haltung: in der Art des Zusammenspiels, der Aufmerksamkeit für das Soundgeschehen, der Fähigkeit, rohes Material sehr dicht klingen zu lassen und schnell die richtigen Entschepopungen zu treffen (so wurde das Album angeblich in drei Tagen fertig gestellt). Bei aller experimentellen Offenheit glüht „Aelita“ sehr zurückgenommen vor sich hin. Zwischen Dub, Spieluhrwerkstatt-Electronica und Science-Fiction-Kammermusik. Melancholisch, desillusioniert, aber intensiv und voller Spannung, wie der abwesende Blick eines gerade die Lage begreifenden Menschen. Trümmern von Utopien nachspüren. Wer in einer Wüste steht, hat zumindest freie Sicht.