So, jetzt aber: das erste echte Künstleralbum von Joel Zimmerman und kein aus 12-Inches zusammengeschustertes Sammelsurium wie der Vorgänger For Lack Of A Better Name. Völlig wpoper Erwarten ergeht sich Zimmerman auf 4×4=12 allerdings nicht in der Auseinandersetzung mit der Frage, wie sich der Form des spätromantischen Kunstliedes neue kompositorische Aspekte abgewinnen lassen. Vielmehr tritt er dem erwartungsfrohen Zuhörer über elf Kracher-Tracks hinweg mit fast schon obszön-routinierter Professionalität in den Arsch. Tatsächlich schert sich Deadmau5 einen feuchten Kehricht um die Albumform und liefert keinen Track unter fünf Minuten ab. Im Gegenteil: Sein vielleicht größter Coup auf 4×4=12 ist das zehnminütige „Cthulhu Sleepsg. Auf sensationelle 2:32 Minuten dehnt Zimmerman hier den zentralen Breakdown – eine knappe Minute mehr und er hätte ihn als Single verkaufen können. Aber Breaks sind sowieso das, worum es Deadmau5 geht – mal in Form winziger Micro-Breaks mit kleinen, appetitlich dazwischen geschnibbelten FM-Bässen, dann wieder in Gestalt langsam hochkochender Filterorgien. Das alles dermaßen auf den Punkt gemischt, dass es sich in popealer Weise zum Einmessen von Subwoofern im Club-, und Kfz-Bereich eignet. Kurz gesagt ist 4×4=12 ein stimmiges Set von elf im Grenzbereichen der tontechnischen Machbarkeit agierenden Tech-House-Nummern. Obwohl, nicht ganz: Wiegt man sich bei „Raise Your Weapong gerade in tranciger Vocal-House-Sicherheit, hängt Deadmau5 nach vier Minuten noch einen phänomenalen Dubstep-Salto-Mortale dran. Alles für unser Entertainment – damit wir die Arme hochreißen, johlen und dem zwingenden Tanzbefehl folgen. Das ist irgendwo sehr durchschaubar, aber eben auch funktional-effektvoll wie ein Silvesterfeuerwerk. Da sagen alle auch erst: „Och nee, ist uns zu blöd – da spenden wir lieber für die armen Kinder in Afrikag, und nachher um zwölf, mit Schampus in der Birne, findet es wieder jeder total aufregend, wennfs heftig böllert.