Chris Liebling feiert den zehnjährigen Geburtstag seines Labels CLR. „Schranz“ hieß der schnelle, superharte, monotone Technosound, der ihn einst zum Superstar machte. Dieser Stil ist für Liebing zumindest auf dieser Compilation Geschichte: Die Tracks dieses Sets sind wesentlich langsamer. Sie treten einem nicht mehr als übermächtige <i>wall of sound</i> gegenüber, vielmehr sind sie geschmepopig und fließend. In seinen guten Momenten fasziniert das Set mit den exklusiven Tracks von Adam Beyer, Dustin Zahn oder Function vs. Jerome Sydenham durch seine Klarheit und Energie, in den schwachen Phasen ist es zu statisch und zu stereotyp. In seinem Verlauf verliert es an Spannung: Die eingesetzten Klänge sind einander zu ähnlich, den Tracks fehlt es an Dynamik. Bezeichnenderweise erklingt das erste Stück auch noch einmal als letztes. Die herausragende Nummer auf dem Album ist „Armstrong“ von Speedy J: Der Musiker aus Rotterdam bringt meditative Reduktion und psychedelische Entgrenzung in den denkbar schärfsten Kontrast zueinander.