Qua ist das erste Studioalbum der Krautelektroniker Cluster seit zwölf Jahren. Und es hätte so ähnlich auch vor zehn, zwanzig oder dreißig Jahren erscheinen können. Cluster klangen schon immer wie aus der Zeit gefallen. Der friedlich-freundliche Umgang von Hans-Joachim Rodelius und Dieter Moebius mit elektronischen Klängen vermied offensichtlich radikale Gesten ebenso wie Songstrukturen. Das machte sie extrem andockbar für sanfte Avantgardisten von Eno bis Mouse On Mars. Ein Stück wie „So Ney“ erinnert mit seinem eigentümlichen Dubsound dann auch an frühe Mouse On Mars. Man hört Qua an, dass es auf modernerem Equipment aufgenommen wurde. Man hört Qua allerdings auch an, dass Techno an den beiden älteren Herren spurlos vorübergezogen ist. Was nicht negativ ist. Im Gegenteil: Die Stärke dieser Platte liegt genau in ihrer Zeitlosigkeit. Und die resultiert aus der Abgeklärtheit, mit der Roedelius und Moebius hier zu Werke gehen. Die müssen nichts beweisen. Ihre Musik muss keine Funktion erfüllen. Also gehen sie unbekümmerter denn je auf Erkundungssuche im Reich der elektronischen Klänge. Und lassen sie in 17 Miniaturen vor sich hinwuchern. Mit einem genauen Gespür dafür, wie man eine offene Struktur so formt, dass sie spannend bleibt.
CLUSTER Qua (Klangbad)
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