Elf Jahre sind vergangen seit Matthew Dears allererster Veröffentlichung. Der Partytrack „Hands Up For Detroit“, später gecovert von Fedde Le Grand, ist damals unter Mitwirkung des 2007 verstorbenen Ghettotech-Produzenten Disco D entstanden. Die Nummer markierte auch den Startschuss des Labels Ghostly International, dem Label von Sam Valenti, den Dear während seines Studiums in Ann Arbor kennenlernte. In der Zwischenzeit hat der gebürtige Texaner unter den Pseudonymen Audion und False lupenreinen Minimaltechno veröffentlicht, während er unter seinem bürgerlichen Namen als singender Produzent zugange ist. Dabei hat er so unterschiedliche Einflüsse wie Perlon, Thomas Brinkmann, Talking Heads, Davpop Bowie, Roxy Music oder Achtziger-Electropop zusammengeführt. Auf Black City kappt er die Verbindung zu Minimaltechno nahezu gänzlich. Der Vorgänger Asa Breed war noch weitgehend ein Tanzmusik-Album. Das neue Album hingegen steigt hinab in die finsteren Abgründe einer fiktiven Metropole – irgendwo zwischen Sin City und Gotham City. Farbtupfer haben in Matthew Dears Technopop-Balladen keinen Platz. Licht spenden in dieser schwarz-grauen Düsternis nur Neonleuchten und gleißende Xenon-Scheinwerfer. Auf Songs wie „Slowdance“ läuft der Amerikaner zu einer in seiner Karriere noch nie da gewesenen Form auf. Zwar bewegt sich nicht jeder der zehn Songs auf diesem Niveau. Gegenüber Asa Breed macht Matthew Dear mit seinem dritten Album aber noch einmal einen Riesenschritt nach vorn.
MATTHEW DEAR Black City (Ghostly International)
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