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Radio Blackout (Geheimclub Magdeburg) – GROOVE Resident Podcast 55

Der Geheimclub Magdeburg oder „GC”, wie ihn Resident Radio Blackout im Interview nennt, ist kein wirklich gut gehütetes Geheimnis. Zwar ist er für Unwissende schwer zu finden, dennoch stellt er die erste Adresse für Techno in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts dar. Ein Grund dafür ist sicherlich sein Purismus: Zwei Floors, auf einem läuft Techno, auf dem anderen House. Sonst nichts.

Ähnlich stringent geht Radio Blackout seinen Mix für unsere Resident-Podcast-Reihe an und versetzt mit anderthalb Stunden nuanciertem und doch konsistentem Techno mitten ins fiktive Clubgetümmel. Dabei gibt er sich keinen Modeerscheinungen hin, sondern zeigt, wie man ein mitreißendes Set aufbaut, ohne dabei an Groove einzubüßen.

Was hast du dir beim Mix gedacht?

Ich wollte eine Reise schaffen, die sowohl mich als auch die Hörer emotional mitreißt. Mir ging es darum, eine Balance zwischen bekannten Tracks und unerwarteten Wendungen zu finden. Ich wollte eine Geschichte erzählen, die durch verschiedene Stimmungen und Energielevels führt. Während der Aufnahme konzentrierte ich mich darauf, den richtigen Groove zu finden, der sich durch den gesamten Mix zieht. Es war mir wichtig, dass jeder Übergang nahtlos und organisch wirkt, damit der Flow nicht unterbrochen wird.

Wie hängt der Mix mit deiner Residency im Geheimclub Magdeburg zusammen?

Der Mix ist stark von meiner Residency im Geheimclub Magdeburg inspiriert. Die Atmosphäre dort hat einen großen Einfluss auf meine Musikauswahl und meine Art zu mixen. Der Club ist bekannt für seine intimen und intensiven Nächte, und ich wollte diese besondere Energie in den Mix einfließen lassen. Viele der Tracks, die ich ausgewählt habe, sind Favoriten, die beim Publikum im Geheimclub besonders gut ankommen. Zudem reflektiert der Mix die einzigartige Stimmung des Clubs – von den deepen, hypnotischen Anfangsstunden bis hin zu den euphorischen Höhepunkten am Morgen. Es ist ein Stück GC, das ich mit der Welt teilen wollte.

Wie hat dich deine Residency im Geheimclub Magdeburg als DJ geprägt?

Sehr tiefgreifend. Die regelmäßigen Auftritte dort haben mir die Möglichkeit gegeben, eine enge Verbindung zum Publikum aufzubauen und dessen Vorlieben und Reaktionen besser zu verstehen. So konnte ich meine Sets noch gezielter gestalten und auf die Stimmung im Raum eingehen. Ich habe gelernt, mehr auf mein Bauchgefühl zu hören und mutiger bei der Trackauswahl zu sein. Die Dynamik vor Ort hat mich motiviert, mich ständig weiterzuentwickeln und neue Facetten zu entdecken.

Wie ist die Crowd? Was ist das Besondere an ihr?

Die Crowd ist wirklich einzigartig. Es ist ein Publikum, das nicht nur zum Feiern kommt, sondern die Musik wirklich lebt und schätzt. Sie sind sehr aufmerksam und reagieren auf jede Nuance im Set, was für mich als DJ eine unglaubliche Motivation ist. Sie haben auch keine Scheu vor unbekannten Tracks und schätzen es, wenn man überrascht und neue Klänge präsentiert. Diese Offenheit und Begeisterung schaffen eine besondere Atmosphäre, die jeden Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.

Kannst du eine Geheimwaffe nennen, die du als DJ häufig nutzt?

Eine meiner Geheimwaffen als DJ ist die Kunst, unerwartete musikalische Wendungen einzubauen. Solche Momente sorgen oft für eine besondere Energie im Raum und halten die Spannung hoch. Ein weiteres Mittel, das ich gerne nutze, sind lange Build-ups, die in kraftvolle Drops münden. Diese erzeugen eine kollektive Euphorie auf der Tanzfläche und bleiben den Leuten oft lange in Erinnerung.

Drei aktuelle Veröffentlichungen, auf die du kürzlich aufmerksam geworden bist?

Rene Wise – Caging Green

Dieser Track ist mir wegen seiner tiefen Bassline und den hypnotischen Synths aufgefallen. Er hat eine treibende Energie, die perfekt für den Aufbau der Nacht ist, und schafft eine dichte, atmosphärische Klanglandschaft.

Hurdslenk – Futures

Der Track besticht durch seine emotionalen Melodien und kraftvollen Breaks. Die Kombination aus verträumten Pads und energiegeladenen Beats macht ihn zu einem Highlight in meinen Sets, besonders wenn ich die Stimmung auf der Tanzfläche intensivieren möchte.

Bjarki – 4 Alternate Form

Dieser Track hat eine einzigartige Mischung aus organischen Elementen und elektronischen Sounds. Die innovative Produktion und die groovige Bassline machen ihn zu einem vielseitigen Tool, das sowohl während der Peaktime als auch in Afterhour-Sets funktioniert.

Was steht bei dir in nächster Zeit an?

Ich werde weiterhin den Schwerpunkt auf das Live-Mixen legen und dabei besonders darauf achten, die Dynamik des Geheimclubs einzufangen. Ihr könnt euch auf abwechslungsreiche und energiegeladene Sets freuen, die speziell für die Nächte im GC gestaltet sind und stets neue Höhepunkte bieten.

Tracklist:

Kuss – Stay Like This
⁠Rene Wise – Caging Green
⁠Alessandro Grops – Enemy
⁠Andrei Morant – Simple Addition
⁠Robert Hood – Alpha Key
⁠Linear System – Blue Magic
⁠Uncertain – Maniac (Vocal)
⁠Keith Carnac – Actruism
⁠R.M.K. – 16 Bits (Bailey Ibbs Remix)
⁠Cri du Coeur – Astro (Hertz Mix)
⁠Altinbas – Tide
⁠Holden Frederico – Myth
⁠Julieta Kopp – Antares
⁠Bailey Ibbs – Maniac Room
⁠Hurdslenk – Futures
⁠Ian Axide – Fuse
⁠Alias (GB) – Pentatonic
⁠Axel Karakasis – Enchanted
⁠Hemka – Fragrance
⁠Exos – Time of Time
Bjarki – 4 Alternate Form

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