Hinter dem Projekt Clap! Clap! steckt ein Mann mit einem nicht minder klangvollen Namen: Cristiano Crisci ist ein italienischer Jazzmusiker, der auch unter dem Treppenwitz-Pseudonym Digi G’Alessio elektronische Musik macht. Wie dort bestimmen ein wuchtiger Subbass und Footwork-Referenzen den Sound von Clap! Clap!, abgerundet werden sie jedoch von Feldaufnahmen und Versatzstücken afrikanischer Musikstile. Auf Criscis Debütalbum, das einer vor kurzem ebenfalls auf Black Acre erschienenen EP und einem digitalen Release auf Origami Sound aus dem letzten Jahr folgt, lässt der Florentiner zeitgenössischen US-Sound – auch Trap- und House-Elemente werden hörbar – auf traditionelle Klänge treffen. Das geht musikalisch vollends auf und fördert erstaunliche Verbindungen zutage. Über 17 Tracks verflechtet Crisci massive Bassattacken mit zerschnippelten und geloopten Vocals, baut minimalistische Instrumental-Samples zu vollwertigen Tracks aus, die ihre ganz eigene Logik entfalten. Crisci nimmt sein Ausgangsmaterial dankenswerter Weise ernst, weshalb sich Tayi Bebba eher in der Tradition von Jon Hassells engagierten Expeditionen in die fourth world als Paul Simons schmusigexploitativer world music verorten lässt. Eine der kuriosesten, aber auch stärksten Platten der Saison.
Stream: Clap! Clap! – The Rainstick Fable