Sam Barker & Andreas Baumecker (Foto: Presse)

Exakt vor zehn Jahren erschien Transsektoral, das erste gemeinsame Album von Sam Barker und nd_baumecker. Die beiden Künstler haben sich Ende der Nullerjahre im Berghain kennengelernt und gründeten mit Leisure System ein Label und eine Eventreihe für Club-Sound auch abseits gerader Takte. Auch Transsektoral ist entgegen der düsteren Wölfe auf dem grauen Cover und in einer Zeit, in der Berliner Techno gerne mit Industrielandschaft und allgemeiner Monotonie erklärt wurde, verspielt, fröhlich und gewitzt. Von Track zu Track ändern sich die Zustände und Stimmungen der unkonventionellen Technomusik – zwischen Bass, UK House über Ambient zu Glitches. Zur selben Zeit, im September 2012, haben wir das Duo um Charts gebeten.


SOPHIE ist Anfang des letzten Jahrzehnts noch eher Geheimtipp, und mit dem Abstand von zehn Jahren scheint die Weitsicht von Struktur und Sounddesign des 2012er-Tracks „Bipp” noch verblüffender. Auch sonst reflektier die Liste die Konzentration und Aufmerksamkeit, mit der Barker und Baumecker die gesamte Musik- und Popwelt bedenken. Etwa in Form von Justin Martins Remake von Goldies Jungle-Klassiker „Kemistry”, des Club-Glitches des Japaners Yaporigami, mit Drummachine-Gefeuer von Edward Upton alias DMX Krew oder der Meta-Raveerzählung von Shitmat. Dieser Track, Nummer 1 der Charts, macht klar, wo trotz Glitch und Dekonstruktion die Wurzeln von Sam Barker und Andreas Baumecker liegen.

10. Goldie – Kemistry (Justin Martin Remix)

9. EDMX – Cerberus

8. Yaporigami – Anticlockwise Whirlpool

7. Trevino – Spin Away

6. Sophie – Bipp

5. GB – The Abstract Eye

4. Anet K – Eat My Pussy

3. 214 – Plastic Spokes

2. Lil Shiva – Gobble That

1. Shitmat – Chill Out

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