inm – initiative neue musik berlin e.V. / Foto (Presse)

Was ist der Sound von Berlin jenseits abgegriffener Musik-Klischees? Wie klingt die Stadt an den verschiedenen Straßen und Plätzen und warum? Diese Fragen versucht die Initiative neue musik berlin e.V mit ihrem Magazin field notes in einem neuen Projekt zu beantworten. Im Rahmen des Festivals Monat der zeitgenössischen Musik bildet der Verein verschiedene Berliner Bezirke und Örtlichkeiten in einer Reihe von Soundwalks ab, die jetzt online abrufbar sind. Den Besucher*innen der Website ist es möglich, an verschiedene Orte in Berlin zu reisen. Dort wurden Sounds hinterlegt, die sich auf den Stadtraum und seinen spezifischen Klang beziehen.

Auch politisch aktuell ist der der 50-minütige Lecture Walk, bei welchem die  Betreiber des Office for Urban Communication POLIGONAL unter anderem an der alten Griessmühle vorbeispazieren. Bei einem zwanglos wirkenden und mit Hintergrundgeräuschen aufgenommenen Gespräch wird allen Mitreisenden ein Einblick in die Transformationsprozesse des Stadt- und Kulturlebens gewährt. Anhand der Griessmühle werden Clubs hierbei als wichtige Initiatoren in der Aufwertung eines Stadtgebietes dargestellt. Gleichzeitig zeigen die beiden Gesprächspartner Lukas Staudinger und Christian Haid die Ohnmacht der Stadt auf, kulturelle Räume auf einem freien Markt zu schützen. Darüber hinaus werden Hintergründe, Perspektiven und Wirkungsmechanismen des Clubsterbens aufgezeigt.

Gesprächspartner Lukas Staudinger und Christian Haid (Foto: Kopf & Kragen)

2020 hatte die Griessmühle trotz eines hohen gesellschaftlichen Aufschreis Neubauten weichen müssen. In der Folge wurde die Griessmühle zum Symbol für das Clubsterben in Berlin.

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